Vortrag auf der Fachtagung der Otto Benecke Stiftung in Bonn
Strukturwandel greifbar machen – Wirtschaftsförderung Grevenbroich bringt unternehmerische Perspektive bei Fachtagung der Otto Benecke Stiftung in Bonn ein
Wie gelingt es, Unternehmen im Rheinischen Revier besser in den Strukturwandel einzubinden – und welche Rolle können Qualifizierungsangebote dabei spielen? Diese Fragen standen im Zentrum der Projekt-Fachtagung „Qualifizierungsagenten im Rheinischen Revier – Chancen durch Bildung auf der Spur“ am 11. April im Wissenschaftszentrum Bonn. Dabei war auch die Expertise der der GFWS Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Grevenbroich mbH gefragt. Wirtschaftsförderer Heinrich Thiel berichtete in seinem Vortrag über die Sichtweise und Herausforderungen aus der unternehmerischen Praxis bei der Vorbereitung des Strukturwandels.
Insgesamt 80 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nahmen an der hochkarätig besetzten Veranstaltung teil. Unter den Vortragenden waren u.a. Prof. Dr. Rahim Hajji (Hochschule Magdeburg-Stendal), Dr. Lothar Lemper Geschäftsführer (OBS e.V.), Dr. Stephan Kaussen (Politologe und Transformationsexperte) sowie Vertreterinnen und Vertreter Migrantenorganisationen und regionalen Unternehmen. Ein besonderes Praxisbeispiel lieferte Aydoğan Cengiz, Geschäftsführer der Grevenbroicher Firma Humintech GmbH, der von seinen positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Otto Benecke Stiftung berichtete.
Qualifizierungsangebote für Zielgruppen im Wandel
Die Otto Benecke Stiftung e.V. (OBS) ist seit Jahrzehnten im Bereich der beruflichen Qualifizierung und Integration tätig – insbesondere für Menschen mit Migrationsgeschichte. Mit ihrem Projekt „Qualifizierungsagenten im Rheinischen Revier“ richtet sich die OBS an Unternehmen und Beschäftigte in der Region, um neue Perspektiven durch passgenaue Bildungsangebote aufzuzeigen und aktiv zur Transformation der Arbeitswelt beizutragen.
„Viele Unternehmen erkennen die Notwendigkeit von Weiterbildung und Qualifizierungsmaßnahmen, doch die Umsetzung ist schwierig“, betonte Heinrich Thiel in seinem Vortrag. Als Ansprechpartner für Unternehmen in Grevenbroich sieht er es als Teil aktiver Bestandspflege, dass Institutionen wie die Otto Benecke Stiftung in ihrer Wirkung gestärkt und bekannter gemacht werden. „Gerade kleine und mittlere Betriebe stehen vor der Herausforderung, im laufenden Betrieb Kapazitäten für Weiterbildung freizumachen. Dabei geht es weniger um den Monetären Ausgleich als um die Abwesenheit der Mitarbeiter während der Weiterbildungsmaßnahme“.
Daher brauche es z.B. neben dem monetären Ausgleich auch Kooperationen mit Zeitarbeitsfirmen.
Thiel betonte, dass der Erfolg von Qualifizierungsprojekten maßgeblich von der konkreten Ansprache, der Sichtbarkeit regionaler Erfolgsgeschichten und dem gegenseitigen Vertrauen zwischen Akteuren abhängt. Er regte zudem an, das Selbstverständnis der Stiftung in Richtung eines modernen Partners für Internationalisierung und Fachkräftesicherung weiterzuentwickeln.
Die Teilnahme der Wirtschaftsförderung Grevenbroich an der Fachtagung verdeutlicht: Die Erfahrungen aus dem Alltag regionaler Wirtschaftsförderung sind ein zentraler Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung von Strukturwandelprojekten. Der konstruktive Austausch zwischen Wissenschaft, Stiftungen, Unternehmen und öffentlichen Institutionen soll auch nach der Veranstaltung weiter intensiviert werden.
„Strukturwandel ist kein PowerPoint-Projekt, sondern gelebte Realität“, so Thiel. „Daher freue ich mich, mit unserer Arbeit in Grevenbroich einen Beitrag zu leisten, dass Förderangebote wirksam ankommen – dort, wo sie gebraucht werden.“